Dienstag, 11. November 2008

Was bisher geschah

Was bisher geschah:

Vor einem Monat hatte ich kurz extrem heftige Kopfschmerzen, und zwei Tage später empfand ich leichte Übelkeit und Schwindel, wenn ich schnelle Bewegungen sah. Subjektiv dachte ich, es läge ein Problem mit meinen Augen vor. Da ich stark kurzsichtig bin, hatte ich große Angst, und vermied den Arztbesuch. Erst eine Woche später, nachdem der Schwindel schon fast weg war, ging ich zum Augenarzt.

Die Diagnose des Augenarztes und der Optometristin: Mit den Augen ist soweit alles in Ordnung.

Überweisung zum HNO - alles OK.

Überweisung zur Neurologin - unklare Sache, eine MRT (Magnet-Resonanz-Tomographie, auch "Kernspin") wird vom Augenarzt veranlasst.

Die MRT war dann der Hammer: Unklare hirneigene Raumforderung. Erstmal schlucken, dann aber vom Radiologen hören: "Nichts dringendes, alles klar, machen sie sich keine Sorgen, ungefährlich."

Machte ich dann auch nicht, und am 23.10. war ich - sehr erleichtert - ganz normal arbeiten. Am 24.10. bekam ich dann einen Anruf von meiner Augenärztin. In der Bahn. Auf dem Weg zur Arbeit. "Herr PiLLe, wir müssen da jetzt drüber sprechen, Sie kennen ja den Befund ... " - kannte ich nicht, MICH hatte der Radiologe ja nicht aufgeklärt - "... sie haben einen bösartigen Hirntumor!". Bösartiger Hirntumor.

Bösartig.

Tumor.

Steckt das mal weg, wenn ihr im Zug auf dem Weg zu Arbeit seid. Alles um einen herum tritt einen Schritt zurück, und das Wort "BÖSARTIG" läuft in Zeitlupe vor den Augen.

Dann ging alles ganz flott: Ab ins örtliche Krankenhaus. Wir erfuhren später, daß dieses Krankenhaus eine der weltweit besten Neurochirurgien hat. Leider waren sie auch unsensibel und distanziert, und niemand nimmt sich Zeit. Außerdem hinterließ auch der Assistenzarzt einen komischen Eindruck, weil er uns erst beruhigt ("Das kann ich ihnen ja sagen, das ist bestimmt kein Tumor") und dann nach der Präsentation der Bilder bei seinem Professor zurückrudern muss. Er wirkte zerknirscht, konnte sich aber nicht zu einer Entschuldigung durchringen. Nicht der beste Start für eine "Arbeitsbeziehung".

Anstatt dort sofort eine Biopsie durchführen zu lassen, holen wir uns eine zweite Meinung an der Uniklinik Bonn, wo sich Prof. Dr. Herrlinger überaus spontan und kurzfristig Zeit nimmt, um sich mit meiner Liebsten und mir zu unterhalten. Die Biopsie hält er für wichtig, und wir entschließen uns, diese und alle weiteren Schritte beim UKB (Universitätsklinikum Bonn) machen zu lassen.

Die Biopsie verläuft dann auch erfolgreich - wenn man so will. Mehr dazu im nächsten Posting.

Schatzgilim, ich liebe dich.

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