Ich plane noch nicht, von diesem Planeten abzutreten. Im Gegenteil, ich habe viele Mut machende Geschichten gehört, in denen Menschen noch aussichtslosere Situationen überstehen und gestärkt daraus hervorgehen. Das will ich für mich auch erreichen.
Heute war bei Maischberger eine Diskussionsrunde, die für mich wie gemacht war: Dr. Eckhart von Hirschhausen trifft auf die Schamanin Christa Yellowtail und Clemens Kuby, einen Selbstheiler, der einen ziemlich von sich selbst überzeugten Eindruck machte. Allerdings fehlt mir, trotz meiner Krankheit, zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein wenig der Zugang zur Esoterik. Ich habe jedoch kürzlich das Buch "Krankheit als Symbol" von Dr. Rüdiger Dahlke gekauft, und meine Verlobte hat mich auf Parallelen hingewiesen, die zwischen meinem Verlauf und der von Dahlke getroffenen Aussagen bestehen. Vielleicht kann das für mich die alternative Heilmethode sein: Psychotherapie und evtl. Hypnosetherapie - Dr. Gunther Schmidt macht einen kompetenten und vertrauenserweckenden Eindruck.
Wie dem auch sei:
Meine Bestrahlung neigt sich dem Ende zu, und ich habe bisher nur textuell berichtet - wie langweilig. Ich habe also heute unsere Kamera - also, eigentlich gestern - mitgenommen, und eine der netten Damen gebeten, ein paar Bilder zu schiessen. Hier das Resultat, mit Erläuterung:
Ich bin im "örtlichen Krankenhaus", in Haus "geheim" und werde dort mit einem Mevatron von Siemens bestrahlt. Das ist ein Linearbeschleuniger, der es ermöglicht, die Tumorzellen hochenergetischen Strahlungen auszusetzen, die diese noch schlechter vertragen als das gesunde Gewebe.

Auf diesem Bild ist auch die momentan sehr winterliche Athmospäre gut zu erkennen. Überall liegt Schnee, der Himmel war blau und wolkenfrei und ich fühle mich recht wohl dort.
Klar, es ist immer noch ein Krankenhaus, aber was solls.


Nach kurzem Warten werde ich dann in eine Umkleidekabine gerufen, in der ich mich vorbereite. In meinem Fall: Pulli ausziehen und die Wertsachen in die Jacke packen.
Nochmal kurz warten, und der Linearbeschleuniger erwartet mich - zusammen mit dem Behandlungstisch und meiner höchstpersönlichen Bestrahlungsmaske.

Das angezeichnete Feld ist eines der Bestrahlungsfelder. Also, da wo die Haare ausfallen.

Die erste Bestrahlung dauert in etwa zweieinhalb Minuten. Das ist wirklich unaufdringlich und friedlich. Ich visualisiere in dieser Zeit meistens die Wirkung auf den Tumor, und bereite mich auf den Angriff meiner Killerzellen auf die Überreste vor. Jeder nach seiner Art.

Auch diese Sitzung dauert nur Minuten. Dann heisst es: ein Weilchen warten, bis die fleißigen Damen "am Gerät" die Maske gelöst und mich aus der gewollten Zwangslage befreit haben.

Für dieses Bild hat man mir heute mal erlaubt, die Maske selbst abzunehmen. Tja, und das wars auch für eine typische Hirntumor-Bestrahlungssession. Ich hoffe, für euch war das so interessant, wie es für mich inzwischen zur Routine geworden ist.
Also: Niemals aufgeben, niemals kapitulieren.
Und natürlich: Schatzgilim, ich liebe dich!
Hi Sebastian, erst einmal wünsche ich Dir viel Licht und Erkenntnis und Mut für das Jahr 2009 - ich glaube du bist auf einem guten Weg. "Krankheit als Symbol" kenne ich gar nicht, ich dachte du meintest "Krankheit als Weg", aber die Ansätze werden sich ähneln. Kennst du die Allgemeinlektüre zu diesem Thema, nämlich "Schicksal als Chance"? Auch nicht zu verachten, vom gleichen Autoren. Ist es mir jetzt eigentlich gelungen, mitzubloggen? Das Anmeldeverfahren dazu finde ich etwas verwirrend und kompliziert, aber offenbar hat es geklappt. Aus Kreuztal sonst nichts Neues - mach weiter so!
AntwortenLöschenLiebe Grüße von Björn
Hat es, Björn.
AntwortenLöschenGrüß mal die FFW X-Tal von mir. Danke für den Hinweis. Ich schau mir das mal an.
Gruss,
Sebastian
Wow, das ist ja beeindruckend!
AntwortenLöschenIch habe es ir zwar so ungefähr vorgestellt, aber mit Bildern wird es doch konkreter.
Egal, entscheidend ist, dass du es packst! Und das sieht ganz so aus.
Du hast dich super gehalten, toll, mein Sohn!
Alles wird gut, ich bin überzeugt davon!
Wie schön, dass du auf deinem Weg eine so liebevolle Begleiterin hast.
Ich danke ihr dafür und ich liebe euch beide!
Deine Mutter
*hm* Die Bilderstrecke ist echt gut geworden. Mir läuft es dabei irgendwie kalt den Rücken runter. Aber: du hast geschrieben das du das letzte Mal dort warst. Heißt das du bist fertig? Wie geht es weiter? Was kommt als nächstes?
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